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Wachsende Einbürgerungszahlen in Berlin

  • Emily Boybay
  • 21. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Nov. 2024



In den letzten Monaten hat sich die Zahl der Einbürgerungsanträge in Berlin stark erhöht. Dieser Anstieg ist zum großen Teil auf die umfassende Reform des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts zurückzuführen, die seit Sommer 2024 in Kraft ist und den Einbürgerungsprozess für viele Menschen deutlich vereinfacht hat. Für diejenigen, die bislang über eine Einbürgerung nachgedacht haben, bieten sich jetzt neue Chancen und Perspektiven. Ein besonders bemerkenswerter Punkt dieser Reform ist die Möglichkeit, die bisherige Staatsangehörigkeit bei einer Einbürgerung zu behalten – ein Schritt, der als revolutionär angesehen werden kann. Dies soll nicht nur den Zuzug qualifizierter Fachkräfte erleichtern, sondern auch die langfristige Bindung dieser Personen an Deutschland fördern. 

 

Die Veränderungen im Staatsangehörigkeitsrecht – Ein Meilenstein 

 

Mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts wurde eine Reihe von entscheidenden Änderungen eingeführt. Unter anderem können Menschen, die bereits fünf Jahre in Deutschland leben, nun unter bestimmten Bedingungen die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben. In Ausnahmefällen ist sogar eine Einbürgerung nach nur drei Jahren möglich. Dies ist besonders relevant für gut integrierte Migrantinnen und Migranten, die bereits über ein stabiles Leben in Deutschland verfügen. 

 

Die Änderung, dass die bisherige Staatsangehörigkeit nicht mehr abgegeben werden muss, stellt eine wahre Revolution im deutschen Staatsangehörigkeitsrecht dar. Dies bietet eine enorme Erleichterung für viele Antragstellende, die ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit aufgrund von früheren Regelungen aufgeben mussten. Der neue Passus ist nicht nur für diejenigen, die bereits in Deutschland leben und arbeiten, von Bedeutung, sondern auch für qualifizierte Fachkräfte, die durch eine doppelte Staatsangehörigkeit nicht nur weiterhin mit ihrer Herkunftsnation verbunden bleiben können, sondern auch in Deutschland eine stabile und langfristige Perspektive erhalten. 

 

Anstieg der Einbürgerungsanträge in Berlin – Herausforderungen für die Verwaltung 

 

Die Auswirkungen dieser Reform sind bereits sichtbar. Im Juni 2024 verzeichnete das Berliner Landesamt für Einwanderung (LEA) über 4.000 Einbürgerungsanträge – ein enormer Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren. Doch obwohl diese Entwicklung grundsätzlich positiv ist, bringt sie auch Herausforderungen mit sich: Die Verwaltungskapazitäten des LEA sind angesichts der Vielzahl an Anträgen und der Komplexität des Einbürgerungsverfahrens unter Druck geraten. 

 

Aktuell sind rund 70.000 Anträge beim LEA eingegangen, was sich aus der Kombination von 40.000 Altanträgen, die von den Bezirksämtern Berlins an das LEA weitergeleitet wurden, und zusätzlichen 30.000 neuen Anträgen, die seit dem 1. Januar 2024 gestellt wurden, zusammensetzt. Diese enorme Zahl an Anträgen könnte zu signifikanten Verzögerungen führen, sodass viele Antragstellende mit langen Wartezeiten rechnen müssen, bevor sie eine Antwort auf ihren Antrag erhalten. 

 

Die Bearbeitung von insgesamt rund 70.000 Anträgen stellt eine erhebliche Herausforderung für das LEA dar. Diese Situation könnte nicht nur die Bearbeitungszeiten verlängern, sondern auch zu Unsicherheit und Frustration bei den Antragstellern führen, die sich eine zügige Bearbeitung ihrer Anträge wünschen. Insbesondere in einer Zeit, in der immer mehr Menschen in Deutschland leben und arbeiten möchten, um eine neue Perspektive für sich und ihre Familien zu schaffen, ist dies eine belastende Situation. 

 

Die Rolle anwaltlicher Unterstützung im Einbürgerungsprozess 

 

Gerade in Zeiten hoher Nachfrage und längerer Bearbeitungszeiten ist die anwaltliche Unterstützung ein wichtiger Faktor, um den Einbürgerungsprozess erfolgreich zu gestalten. Der Weg zur Staatsbürgerschaft kann viele Stolpersteine bereithalten – angefangen bei der korrekten Einreichung der Antragsunterlagen über die rechtzeitige Erfüllung der Anforderungen bis hin zu eventuellen Problemen oder Verzögerungen im laufenden Verfahren. Wer sich diesen Herausforderungen stellen möchte, sollte in Erwägung ziehen, den Prozess anwaltlich begleiten zu lassen. Besonders angesichts der hohen Zahl an Anträgen und der dadurch möglicherweise verlängerten Bearbeitungszeiten ist eine anwaltliche Beratung ein wertvolles Hilfsmittel, um Fehler zu vermeiden und eine zügige Bearbeitung des Antrags zu ermöglichen. 

 

Darüber hinaus können Anwälte den Antragstellern wertvolle Informationen zu den erforderlichen Dokumenten, Fristen und weiteren wichtigen Aspekten des Verfahrens geben. Sie können auch helfen, die rechtlichen Voraussetzungen zu klären, wie etwa die Sicherstellung des Lebensunterhalts oder die Erfüllung der Integrationsanforderungen, und so dazu beitragen, den Prozess effizient und fehlerfrei zu gestalten. 

 
 
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